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Poeta animae - ZEITGEFÜHL

Aggiornamento: 26 apr 2021

by Anselm Richter

Cover: "I only exist in the Light", Miles Johnston


DE/ENG/ITA

Translations:

eng - Anselm Richter

ita - Francesco Zevio


"I only exist in the Light", Miles Johnston

Die Trauer und Sehnsucht dieses Zeitgeistes ist das Erleben, daß er permanent überschritten wird. Ihm entgleitet die von ihm bewohnte Welt; er wird nicht fertig mit ihr. Er findet sich in ihr allseits angefochten, überthront und entmachtet. Überall wird er darin seines Scheiterns ansichtig, diese Wirklichkeit als die seine zu begreifen. - Dieser Widerspruch wird ihm in einem Gefühl des stummen Schmerzes bewußt und er entzweit sich darüber mit sich selbst.


Der sich in seiner Endlichkeit erfahrende Mensch zerbricht innerlich an einer namenlosen Sehnsucht, welche ihm unergründlich zu sein scheint; er zerbricht an dem tatsächlichen Scheitern seiner Beziehungen; daran zu erfahren, dem ihm nächsten Menschen nicht reinen Herzens die Liebe, die er in sich trägt, zu offenbaren imstande zu sein, sondern sie wider Willen unerkannt als schal gewordene Innerlichkeit unter Verschluß behalten zu haben; er zerbricht daran, zu erleben, wie all die hohen Lebensziele und die Pläne zu deren Verwirklichung reine Gedankengespinste geblieben sind; daß es mit all seinem Tatendrang, in die er die stille Hoffnung auf Veränderung gesetzt hatte, nicht recht fortkommen wollte und dieser schon in die Resignation standardisierter Lebensmodelle übergegangen ist; und er zerbricht gerade deshalb so tiefgreifend daran, weil er in einer unsäglichen Vielzahl an virtuellen Welten zuvor diese Ideale in sich bis in eine geradezu perfide Fadenscheinigkeit hinaufgeschraubt und genährt hat, sodaß er an einem leeren Überzeugtsein festhält, ohne an sie zu glauben; vergessend, daß das Streben seines Geistes allein auf die Wirklichmachung dieser Ideale aus ist; denn dies ist sein Leben. Er bringt es nicht fertig, den Scherbenhaufen, als welchen er sein bisheriges Treiben nun betrachtet, und die Niedrigkeit der Realität, welche er sich bisher gegeben hat, als Werk seiner Freiheit, deren Maßstab er doch jedes Mal wie das letzte Gericht über sich selbst unverfügbar hereinbrechend empfindet, zu erfassen. Er ist verzweifeltes Bewußtsein, welches die ganze Tiefe dieses Selbstwiderspruchs intuitiv im Gefühl zu spüren bekommt. Und dieser sein Schmerz ist ihm unendlich - unendlich tief und unendlich verborgen. So flieht er vor ihm in die Unbewußtheit und Abstumpfung, nach Kräften suchend, sich in der ambitionslosen Mittelmäßigkeit des Alltagslebens so gut als möglich einzurichten.


Das ist das abstrakte Leben des Verstandesmenschen, der bereits von allem Leben, diesem inneren Drang zur Selbstüberwindung, abgelassen, der sein Leben in jenen formalen Kategorien von Glück, Erfolg und Anerkennung erstickt hat, sich selbst zu Tode gerungen in der gleich einem Folterinstrument zum Zerreißen gespannten Schizophrenie von ideellem Lebensmodell und daraufhin geheuchelter Lebensrealität. Doch sein Herz ist bereits matt, träge, lebensmüde geworden; er spürt dieses Zerreißen nicht und so lebt er unbehelligt in der Unbewußtheit seiner Innerlichkeit, welche schon seine Vorgänger ihm vorlebten - und “Erziehung” ist die Gabe des emotionalen Gifts, das zur Verdrängung heranbildet, “Bildung” die gegenseitige Konditionierung, jene Lebensmodelle als Normalität zu betrachten.


Doch der Mensch hat so seine Unendlichkeit im Geiste nicht begriffen, geschweige denn ergriffen. Er kann sich jenem übermächtig scheinenden Strom der ihn überwältigenden Wirklichkeit hingeben, sich in die Zerstreuung und den Genuß der Ekstase werfen, welche die heutige Konsumgesellschaft bietet, und so versuchen, selbst zu vergehen - doch er wird eines Tages gewahr, daß er sich selbst damit betrogen hat; er muß seinem Wesen gerecht werden, diese seine eigene Wirklichkeit zu durchdringen, muß sich einst wieder mit sich selbst zusammenschließen. Er kann nur verzweifelt danach trachten, sich im bewußtlosen Rausch, nämlich dem Rausch des Amüsements, der von jenem wahren Rausch der Existenz abzulenken das einziges Ziel hat, zu ertränken und als Mensch unterzugehen - oder versuchen, zur Besinnung zu kommen, sich endlich der Tiefe seiner Lebhaftigkeit ausliefern und diese zu ergründen versuchen.


Das Streben des Menschen geht wesentlich auf das Ideale, sein Ziel ist die verwirklichte Idealität: die reine, aufrichtige Liebe zu einem andern Menschen; das Glück am Selbstschöpferischen, sich als freies Wesen zu verwirklichen; eine Perspektive auf die eigene Existenz, unter der sie eine Bedeutung hat; die Heimkehr des Geistes zu sich selbst in der Wirklichkeit, die er sich gibt - und diese Ideale von Liebe, Freiheit und Glück werden ihm tagtäglich als unproblematische, stets schon durch die Gesellschaft erreichte Ziele auf allen medialen und sozialen Kanälen vorgespielt; sie liegen diesen Diskursen wie Selbstverständlichkeiten, für jeden in billiger Verfügbarkeit, zugrunde, sodaß sie eben nicht jenen höchsten Wert des scheinbar Unerreichbaren, welchen der Geist in seinem Streben in sie setzt, zu besitzen und zu einer beliebigen Alltäglichkeit herabgesunken zu sein scheinen. Die Heimkehr zu sich ist als solche nicht notwendig und jene Ideale ein totes Spielwerk. Der in diesen Alltäglichkeiten Ruhe suchende Mensch treibt sich alsbald wieder aus ihnen und der in ihnen vermeintlich gewonnenen beschaulichen Zufriedenheit heraus, weil er spürt, daß diese Ideale für ihn wertlos sind und somit nichts als falscher Schein waren. So wirft sich der Mensch ständig umher, in diese und jene mehr oder minder willkürlich, mehr oder minder willenlos angenommene Sicherheit.


Die allermeisten wählen - ja wählen, wollen sie überhaupt noch etwas? - diesen Weg und werden zu willenlosen Konsumsklaven und sozialen Maschinen. Sie geben sich ihrer Zerstreuung hin, versinken mehr und mehr in der Unbewußtheit ihrer eigenen Innerlichkeit, suchen sich in der Verdrängung ihrer Existenzaufgabe zu entledigen und erleiden dadurch den unendlichen Verlust der Vergessenheit: den Untergang der Seele, welche sich selbst in Unbewußtheit ertränkt; der Geist, der sich selbst nicht mehr erkennt, weil er dieser mühevollen Arbeit gegenüber überdrüssig geworden ist; das unmerkliche Ertränken des schönen Herzens in dem toten Gleichwillen gegenüber dem Wunder der eigenen Lebhaftigkeit.

Nur wenige, die ganz wenigen, wählen einen zweiten Weg, der so schwer zu gehen ist, weil er immer durch den ersten bedingt ist, ihn stets fliehen will und so stets auf ihn bezogen bleibt: sich der Verzweiflung, jener inneren Gespaltenheit auszuliefern, sich ihr wagemutig zu stellen, sich dem eigenen Schicksal des Lebens auszuliefern. Ich spreche als einer, der sich als ein solch´ Einsamer im Geiste versteht, der in diesem seinem tiefsten Schmerz seine höchstes Glück zu erkennen und an ihm das schöne Herz zu beleben sucht, der sich als Suchender versteht, jeden Moment sich überschritten weiß, daran in Trauer befangen wird und in immer wiederkehrenden Anläufen aus einem stärkeren Willensimpuls heraus sein Hier und Jetzt, seine Lebenswirklichkeit zu bejahen sucht; jemand, der danach trachtet, mit seiner Existenz sein ”Glück zu machen" und sich dabei als einer jener Wenigsten weiß - auch dies gehört mit zu seiner Wirklichkeit. Immer wieder wird er sich seiner Sehnsucht nach Selbstverwirklichung bewusst und dies, allein dies ist ihm die Versicherung seines Lebenswillens. Er weiß, wenn er überhaupt etwas weiß, nur dies: daß die Notwendigkeit, sich an dem eigenen Bewußtsein abzuarbeiten vor ihm steht; er diesem seinem Schicksal nicht entweichen kann. So schlägt sich gleichsam die Ewigkeit in sein Herz und droht, es zu zersprengen; droht, es in die sehnsüchtigste Trauer zu zwingen.


Zum Frieden in sich selbst gelangt er allein in dem Bewußtsein, daß ein Leben zu führen eine Kunst ist, welche hier nichts anderes ist als der Ausdruck der eigenen Innerlichkeit; angeschaute Objektwerdung der eigenen Subjektivität.

Hier allein erkennt er, daß sich sein ersehnter Selbstausdruck in seiner Lebenswirklichkeit immer schon realisiert hat und realisieren wird – daß er seine Realität sich selbst ist. Hier hat der Geist sich mit sich selbst versöhnt und lebt in jenem Glück, das nur im Moment ist. Hier ist innen außen, oben unten, hier ist das eine Bewusstsein im göttlichen Spiel mit sich selbst. Dafür den Blick zuallererst zu schärfen und dann auch zu halten, ist ihm kein Leichtes, sondern Aufgabe an die menschliche Existenz.


Nun, in diesem Modus, das Leben als Kunst betrachtet, begreift der Mensch diese seine Trauer als Lebenskraft, als Wille, ja als das Leben selbst und sein Trauern schlägt um in eine Weite des Gefühls, die ihm das Vermächtnis seines Daseins aufgehen läßt. Jetzt ist der Tatendrang da, eine unzubändigende Kraft, eine göttliche Inspiration, auch eine tiefe Dankbarkeit, eine Strenge im Willen, seinen Dienst an der Welt zu tun. Das Ideal ist wieder aufgerichtet - und hat sein Leben behauptet. Wie eine untergründig heranstürmende Welle übermannt ihn diese Energie, die alles andere in seiner Endlichkeit unbeachtet hinwegfegt. Seine Gewißheit ist: Dieser Wille, den ich in mir unbedingt finde, soll als der meinige realisiert werden!


Alles andere ist ihm demgegenüber ein Nichts, ein bodenloses Geschäft ohne irgendeinen Anteil der Seele, ein Gehabe und ein Geschwätz, welches die eigene Nichtigkeit und Eitelkeit schon an sich hat. – Welch´ ein kümmerliches Versagen, eine herabwürdigende Haltung! Noch nie war der Mensch so tief in seiner Tierheit - nicht der des Tieres - versunken, wie in dieser genügsamen Selbstvergessenheit. Dieser Mensch weiß sein Leben nicht mehr auf einen Sinn hin zu deuten, und gibt dadurch das groteske Schauspiel einer dahinvegetierenden Kreatur, die, doch mit Geist ausgestattet, nichts mit dieser göttlichen Gabe anzufangen weiß, ja im Gegenteil, diese zu verseichten und zu verdrängen versucht, bis sie ganz und gar zugrunde gegangen, das Leben im Geiste eine unendlich ferne Erinnerung geworden ist; so, wie die kulturlose Bestie, welche das Licht der Sterne zwar ohne Unterlaß hoch über sich weiß, jedoch nur mit Greuel und Haß seinen Blick zu diesen erhebt, weil es in jenem nur den Schmerz der gleißenden Überschreitung seiner Niedrigkeit wittern kann, denn sein Auge ist selbst einst aus Trauer lichtlos geworden. Das Gefühl von Unendlichkeit ist jener Kreatur, zu der der Mensch sich zu machen im Stande ist, bloße Sehnsucht, Anfechtung seiner auf sich beschränkten Endlichkeit und damit Schmerz, die tiefste Trauer seines Wesens.


Der Mensch mußte noch nie so oft sterben, wie der heutige, um wiederaufzuerstehen. Wer hält nur so viel Anfechtung, Überschreitung und Widerspruch stand? Die wenigsten, aller wenigsten. In mir ist ein Bewußtsein - eine zum Zerreißen gespannte Innerlichkeit, die nicht ausgesprochen, nicht realisiert, wie dahingeworfen an ihrer Äußerlichkeit zerschellt; eine sehnende Seele, die sich bisher keinen Körper zu geben wußte; eine an sich selbst verzweifelnde Intensität ohne Ausdruck. Dieses Gefühl sagt mir, der Existentialismus muß neu formuliert werden: als ein erwachendes Sinnbewußtsein, welches sich mit Schrecken seiner nihilistischen Resignation gewahr wird.





 

SENSE OF TIME



The sadness and longing of this spirit of age is the experience that he is permanently exceeded. The world he inhabits slips away from him; he can't handle it. In it he finds himself challenged, overthrown and disempowered on all sides. Everywhere he sees his failure to understand this reality as his own.


He becomes aware of this contradiction in a feeling of silent pain and because of it he becomes divided with himself. The person who experiences himself in his finitude breaks inwardly from a nameless longing which seems to him to be unfathomable; he breaks down at the actual failure of his relationships; to experience that he is not able to reveal the love that he carries within himself to the person closest to him, but that he has unwillingly kept it under lock and key as an inwardness that has become stale; he breaks from experiencing how all the lofty goals in life and the plans for their realization have remained pure phantoms; that with all his thirst for action, in which he had put the silent hope of change, it did not really want to get ahead and has already turned into the resignation of standardized life models; and he breaks so profoundly on it because in an unspeakable multitude of virtual worlds he has previously screwed these ideals up into an almost perfidious threadbareness, so that he cherishes to an empty conviction without believing in them; forgetting that the striving of his spirit is only concerned with the realization of these ideals; because this is his life. He does not manage to grasp the pile of broken pieces as which he now regards his hustle and bustle, and the baseness of reality which he has given himself up to now, as the work of his freedom, which he considers to be the yardstick which is, like the last judgment on himself, always unavailable breaking in. He is desperate consciousness, which intuitively gets to feel the full depth of this self-contradiction. And this pain is infinite to him - infinitely deep and infinitely hidden. So he flees from it into unconsciousness and numbness, making every effort to settle down as well as possible in the ambitious mediocrity of everyday life.


That is the abstract life of the intellectual man, who has already given up all life, this inner urge to overcome himself, who has suffocated his life in those formal categories of fortune, success and recognition, wrestled himself to death in what is like an instrument of torture, the schizophrenia of ideal life model and subsequently hyped life reality. But his heart has already become dull, sluggish, tired of life; he does not feel this tearing and so he lives unmolested in the unconsciousness of his inwardness, which his predecessors already exemplified - and "education" is the gift of the emotional poison that trains up to repression, "education" the mutual conditioning, to consider those life models as normality.


But man has not realized his infinity in the spirit, much less grasped it. He can surrender to that seemingly overwhelming stream of reality, throw himself into the distraction and enjoyment of the rapture that today's consumer society offers, and thus try to perish - but one day he becomes aware that he has cheated himself; he must fulfill his being to pervade his own reality, must one day reunite with himself. He can only desperately seek to drown himself in the unconscious ecstasy, namely the rapture of amusement, which has the sole aim of distracting from that true rapture of existence, and to perish as a person - or try to come to his senses, finally to surrender himself to the depth of his vivacity and try to fathom it.


The striving of man is essentially aimed at the ideal; his goal is the realized ideality: the pure, sincere love for another person; the bliss of self-creation, to realize oneself as a free being; a perspective on one's own existence under which it has meaning; the return of the spirit to himself in the reality that he gives himself - and these ideals of love, freedom and bliss are feigned to him every day on all media and social channels as unproblematic goals that have always been achieved through society; they underlie these discourses like things that are taken for granted, cheaply available for everyone, so that they do not seem to have the highest value of the apparently unattainable, which the spirit in his striving for them puts into them, and to have sunk to any everyday occurrence. The return to oneself is not necessary as such and those ideals are dead gimmicks. The person who seeks peace in these everyday situations drives himself out of them and the contemplative contentment supposedly gained in them, because he feels that these ideals are worthless to him and thus were nothing but false appearances. So man throws himself around constantly, in this and that more or less arbitrarily, more or less willlessly assumed security.


Most of them choose - yes choose, do they want anything at all? - this way and become mindless consumer slaves and social machines. They surrender to their distraction, sink more and more into the unconsciousness of their own inwardness, try to get rid of their existential task in repression and thereby suffer the infinite loss of oblivion: the downfall of the soul, which drowns itself in unconsciousness; the mind that no longer reco- gnizes itself because it has grown tired of this arduous work; the imperceptible drowning of the beautiful heart in the dead equanimity to the wonder of its own vivacity. Only a few, the very few, choose a second path, which is so difficult to go because it is always conditioned by the first, always wants to flee from it and thus always remains related to it: to surrender to the despair of that inner division, to face it daringly, to surrender oneself to one's own fate in life. I speak as someone who sees himself as such a lonely person in spirit, who seeks to recognize his greatest felicity in his deepest pain and to animate the beautiful heart in it, who sees himself as a seeker, knows that every moment is exceeded, is caught in grief and seeks to affirm his here and now, his reality of life, in recurring attempts out of a stronger impulse of will; someone who seeks to "make his own way" with his existence and knows himself to be one of those few - this too is part of his reality. Again and again he becomes aware of his longing for self-realization and only this is the assurance of his will to live for him. If he knows anything at all, he only knows this: that the need to work off his own consciousness stands before him; he cannot escape his fate from it. So eternity beats into his heart and threatens to burst it; threatens to force it into the most wistful mourning. The only way to achieve peace within himself is the awareness that leading a life is an art which here is nothing other than the expression of one's own inwardness; observed objectification of one's own subjectivity. Here alone he recognizes that his longed for self-expression has always already been realized in his life reality and will do so - that he is his reality himself. Here the spirit has reconciled himself with himself and lives in that bliss that is only in the present. Here inside is outside, above below, here is the one consciousness in the divine game with itself. First of all to sharpen one's gaze for it and then to hold it is no easy task for him, but a task for human existence.


Now, in this mode, looking at life as art, man considers his grief as life force, as will, as life itself, and his grief turns into a breadth of feeling that lets him see the legacy of his existence. Now the thirst for action is there, an irrepressible strength, a divine inspiration, also a deep gratitude, a rigor in the will to do one's service to the world. The ideal is restored - and has asserted its life. This energy overwhelms him like a wave rushing from below, which sweeps away everything else in its finiteness. His certainty is: This will, which I absolutely find in myself, is to be realized as mine! In contrast to this, everything else is nothing to him, a bottomless business without any part of the soul, an attitude and a chatter that already has its own nothingness and vanity in it. - What a miserable failure, a degrading demeanor! Man has never been so deeply absorbed in his animality - not that of the animal - as in this undemanding self-forgetfulness. This person no longer knows how to interpret his life in a meaningful way, and thereby gives the grotesque spectacle of a vegetating creature who, though endowed with spirit, does not know what to do with this divine gift that it, on the contrary, tries to dilute and suppress it until it perished completely and life in the spirit has become an infinitely distant memory; just like the cultureless beast, which knows the light of the stars ceaselessly high above itself, but only raises its gaze to it with horror and hatred, because in it it can only sense the pain of the glaring transgression of its baseness, since its eye once became lightless from grief. The feeling of infinity is that creature that man is able to make himself into, mere longing, refutation of its own finitude and thus pain, the object of its deepest hatred.


Man has never had to die as often as today to be resurrected. Who can withstand so much challenge, transgression and contradiction? Very few, the very few. In me there is a consciousness - an inwardness stretched to tear apart, which is not expressed, not realized, as if shattered, tossed to its exterior; a longing soul that has never known how to give itself a body; a self-desperate intensity without expression. This feeling tells me that existentialism has to be reformulated: as an awakening sense of meaning, which with horror becomes aware of its nihilistic resignation.


 

SENTIMENTO DEL TEMPO



La tristezza e l’anelito dello spirito del tempo è l’esperienza del suo essere costantemente ecceduto. Il mondo che abita scivola via da lui: non riesce a gestirlo. In esso si ritrova messo alla prova, sopraffatto e depotenziato da ogni possibile lato. Egli vede ovunque la sua incapacità di comprendere la realtà come propria. La coscienza di tale contraddizione si accompagna a un sentimento di dolore silenzioso che lo divide in sé stesso.


La persona che fa esperienza di sé nella propria finitudine cede interiormente per un anelito senza nome che gli appare insondabile; cede con l’effettivo fallire delle sue relazioni; sperimentando la propria incapacità di rivelare alla persona che gli è più vicina l’amore che prova, ma che ha involontariamente tenuto sotto chiave come un’interiorità che è ora divenuta stantia; cede per l’esperienza di come tutti i nobili propositi della vita e i piani per la loro realizzazione siano rimasti pure chimere; di come tutta la sua sete d’azione, in cui egli ha riposto la silenziosa speranza del cambiamento, sia ormai prosciugata nella rassegnazione a modelli di vita standardizzati… e cede così profondamente perché, in una indicibile moltitudine di mondi virtuali, aveva previamente sublimato e nutrito questi ideali fino a una perfida consunzione, al punto da tenersi ancorato a una vuota persuasione senza credervi, dimenticando che alla lotta del suo spirito solo importa la realizzazione di questi ideali: perché questa è la vita. Non riesce a gestire quel cumulo di frammenti che ora gli appare il suo frenetico viavai e la bassezza della realtà cui si è ormai arreso come opera della sua libertà, la cui misura egli percepisce sempre abbattersi come ultimo giudizio su di sé. Egli è coscienza disperata che, nel sentimento, giunge a sentire intuitivamente la profondità di questa autocontraddizione. E questo dolore gli è infinito: infinitamente profondo e infinitamente nascosto. Così vi sfugge tramite forme d’inconsapevolezza e intorpidimento, producendosi in ogni sforzo necessario per insediarsi come meglio può nell’ambiziosa mediocrità della vita quotidiana.


Questa è la vita astratta dell’uomo cerebrale che ha già rinunciato a tutta la vita, a questa urgenza interiore di superarsi – che ha soffocato la sua vita nelle categorie formali di fortuna, successo e riconoscimento – lottando fino alla morte in ciò che è come uno strumento di tortura: la torcente, lacerante schizofrenia di modelli di vita ideale e di conseguenza la realtà simulata della vita. Ma il suo cuore è già divenuto opaco, fiacco, stanco della vita… non percepisce questa lacerazione e così vive senza molestie nella inconsapevolezza della sua interiorità, che già le vite dei suoi predecessori gli avevano esemplificato – ed “educazione” è il dono del veleno emotivo che addestra alla repressione, “formazione” è il mutuo condizionamento a considerare questi stili di vita come normalità.


Ma così l’uomo non ha ottenuta l’infinità nello spirito, ancor meno afferrata.

Può arrendersi a questo corso apparentemente inarrestabile di realtà fattuale – gettarsi nella distrazione, nel rapimento dell’estasi che la società dei consumi gli offre e così tentare di venir meno a sé stesso – ma un giorno diviene consapevole che si è ingannato, che deve portare a compimento il proprio essere per pervadere la sua propria realtà, che deve un giorno riunirsi con sé stesso. Può solo tentare disperatamente di annegarsi nella sua ebrezza inconscia, cioè nel rapimento dello svago, che ha il solo scopo di distrarlo dal vero rapimento dell’esistenza, di affogare e di perire in quanto persona… oppure tentare di giungere a una presa di coscienza, di arrendersi infine alla profondità del suo brio vitale cercando di scandagliarlo.


Lo sforzo dell’uomo è essenzialmente indirizzato all’ideale.

Il suo obbiettivo è la idealità realizzata: il puro, sincero amore per un’altra persona; la beatitudine del creare e del crearsi; il realizzarsi in quanto essere libero; una prospettiva sulla propria esistenza dalla quale essa abbia infine senso; il viaggio di ritorno dello spirito à sé stesso nella realtà che si è data… e questi ideali di amore, di libertà e beatitudine sono inscenati ogni giorno, su ogni mezzo di comunicazione o canale sociale, come obbiettivi non problematici che sono sempre stati raggiunti attraverso la società – sottostando a questi discorsi come cose date per garantite, disponibili e a buon mercato per ognuno – così che non sembrano avere il più alto valore delle cose apparentemente inattingibili che lo spirito, nella sua lotta per ottenerle, aveva dato loro – ed essere invece precipitate tra le occorrenze quotidiane. Il ritorno a sé non è necessariamente tale e questi ideali sono come un giocattolino. La persona che cerca pace in queste quotidianità si porta ben presto fuori da esse e dall’appagamento contemplativo ottenuto in esse, perché pensa che questi ideali gli sono senza valore e non sono dunque che false apparenze. Così ci si lascia andare costantemente in questa o quella più o meno arbitraria, più o meno voluta e supposta sicurezza.


Molti di loro scelgono – sì, scelgono… sono forse ancora capaci di volere qualcosa? – scelgono questa via e diventano acefali schiavi consumatori e macchine sociali.

Si arrendono alla loro distrazione, affondano sempre più nell’incoscienza della loro interiorità, provano a scrollarsi di dosso il loro compito esistenziale nella repressione e così soffrendo dell’infinito abbandono dell’oblio: la caduta dell’anima che si annega nell’incoscienza; la mente che non si riconosce più perché ormai stanca di questo arduo compito; l’impercettibile colare a picco del bel cuore nella morta indifferenza, per la sorpresa della sua stessa vivacità.

Solo pochi, molto pochi, scelgono un secondo sentiero: così difficile da percorrere perché sempre influenzato dal primo, perché sempre si cerca di sfuggirvi e così vi si rimane impigliati… il sentiero che porta ad accettare la disperazione di questa divisione interna, a farvi i conti con coraggio, ad arrendersi al proprio fato nella vita. Parlo come qualcuno che si comprende come un tale solitario nello spirito: qualcuno che cerca di riconoscere la sua più grande felicità nel suo più grande dolore, che cerca di animare il suo bel cuore, che si vede come un cercatore – che sa come ogni momento sia ecceduto, che è preso nell’afflizione e cerca di affermare il suo hic et nunc, la sua realtà di vita in tentativi ricorrenti e derivanti da un forte impulso di volontà – qualcuno che cerca di creare la propria gioia con la sua esistenza e che sa di essere uno di questi pochi, perché anche questo è parte della realtà. Ancora ed ancora diviene cosciente del suo anelito di autorealizzazione e solo questo è per lui assicurazione della sua volontà di vivere. Se mai sa qualcosa, sa questo: che il bisogno di lavorare sulla propria coscienza si erge davanti a sé, non può sfuggirgli. Così l’eternità batte nel suo cuore e minaccia di farlo esplodere – minaccia di forzarlo nel più struggente dolore.


L’unico modo di raggiungere una pace interiore è la consapevolezza che vivere sia un’arte, nient’altro che l’espressione di una interiorità: l’osservabile oggettivazione di una soggettività.

Solo qui riconosce che il suo desiderio di autoespressione è sempre stato e sarà sempre realizzato nella realtà della sua vita – che lui stesso è la sua realtà. Qui lo spirito si è riconciliato con sé stesso e vive in quella beatitudine che è solo nel presente. Qui il dentro è fuori, il sopra è sotto – qui è la sola e nuda coscienza nel gioco divino con sé stessa. Prima di tutto acuire lo sguardo per questo gioco, poi mantenervisi – non è compito facile, ma compito per l’esistenza umana.


Ora in questo modo, che guarda alla vita come a un’arte, l’uomo considera l’afflizione come forza vitale, come volontà, come la vita stessa – e l’afflizione si tramuta in un’ampiezza di sentimento che gli lascia vedere il retaggio dell’esistenza. Ora la sete d’azione è qui una forza irreprensibile, un’ispirazione divina, anche una profonda gratitudine, un rigore nella volontà di portare a compimento il proprio servizio per il mondo. L’ideale è restaurato – ed ha affermato la sua vita. Questa energia lo sopraffà come un’onda che proceda dal basso, che spazzi via ogni cosa nella sua finitudine. La sua certezza è: questa volontà, che trovo assolutamente in me, deve essere realizzata come mia!

Di fronte a ciò ogni altra cosa perde per lui importanza, scade a un trafficare senza scopo senza alcuna parte dell’anima: un’attitudine, un chiacchiericcio che hanno la loro nullità e vanità in sé stessi. Che miserabile fallimento, che degradante atteggiamento! L’uomo non è mai stato tanto assorbito in questa sua animalità – non quella dell’animale – quanto in questo oblio di sé che non avanza alcuna pretesa. Quest’uomo non sa più come interpretare la propria vita in modo da dargli significato, ed offre quindi lo spettacolo grottesco di una creatura vegetativa che, sebbene dotata di spirito, non sa che farsene di questo dono divino che lui, al contrario, cerca di diluire e sopprimere fino a che non sia morto e che la vita spirituale non sia per lui divenuta solo una infinitamente lontana memoria… proprio come una bestia incolta che conosca la luce delle stelle eternamente alte sopra di lei, ma che solo levi lo sguardo verso esse con orrore e odio, perché in esse può solo percepire la pena dell’abbagliante superamento della propria bassezza, dal momento che il suo occhio diviene privo di luce per il dolore. Il sentimento dell’infinito è quella creatura in cui l’uomo è capace di tramutarsi – puro anelito, rifiuto della sua finitudine e dunque dolore, oggetto del suo odio più profondo.


Non si è mai dovuto morire tante volte quanto oggi, per risorgere.

Chi può far fronte a un tale immane superamento, a una tale contraddizione? Pochi, pochissimi. In me v’è una coscienza – un’interiorità tesa al punto da spezzarsi e che non è espressa, non è realizzata ma come andata in frantumi e scagliata all’esterno – un’anima anelante che non ha mai saputo darsi un corpo, una intensità disperata senza espressione. Questo sentimento mi dice che l’esistenzialismo deve essere riformulato: riformulato in quanto consapevolezza di un senso che vada destandosi, consapevolezza che con orrore diviene conscia della sua rassegnazione nichilistica.


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